Prof. Dr. Jürgen Stark
Independant Economist, Mitglied des Direktoriums und des Rates der Europäischen Zentralbank (2006-2011)
zur Person
Preisstabilität zu sichern ist eine große gesellschaftspolitische Errungenschaft und Herausforderung zugleich. Ein klarer Auftrag und die Unabhängigkeit der Zentralbanken von politischem Einfluss sind Voraussetzungen, um diese Aufgabe zu erfüllen. Diesen Status erhielten viele Zentralbanken nach den negativen Erfahrungen mit hohen Inflationsraten in den 1970er Jahren. Die Geldpolitik wurde entpolitisiert, indem man sie aus der allgemeinen Politik herauslöste.
Das Krisenmanagement seit 2008 und die Übertragung neuer Aufgaben wie Finanzstabilität und Bankenaufsicht auf die Zentralbanken haben sie zu mächtigen Institutionen werden lassen. Aber sie sind auch unter erheblichen politischen Druck geraten und es haben sich gegenseitige Abhängigkeiten zwischen Regierungen, Zentralbanken und Marktteilnehmern entwickelt.
Ergeben sich mit den neuen Aufgaben Ziel- und Interessenkonflikte für die Zentralbanken? Inwieweit sind sie noch politisch unabhängig? Ist Unabhängigkeit teilbar? Taugt dieser Status überhaupt für eine solche Krise, wie wir sie durchleben? Erleben wir eine Re-Politisierung der Zentralbanken? Welche Folgen ergeben sich für die Preisstabilität in der Zukunft?
Diese und andere Fragen wird Prof. Dr. Jürgen Stark am 4. November 2014 beim European Finance Forum in Mainz diskutieren.
Datum
3. November 2014
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